Verbreitung als Brutvogel: Europa, Nord- und Ostasien, NW-Afrika, SW-Asien
In der Regel Standvogel - im Norden Strichzieher - kein Zugvogel
Der Buntspecht ist unter den europäischen Spechten in seinem Bestand am wenigsten gefährdet. Zum Vorteil gereicht ihm, daß er das "Schmieden" beherrscht. Er klemmt Nüsse oder Kieferzapfen in Spalten von Bäumen fest, damit er sie mit seinem Schnabel bearbeiten, öffnen und den Inhalt verspeisen kann. Diese Plätze werden Spechtschmieden genannt. Insgesamt ist er bei der Auswahl seiner Nahrung nicht sonderlich wählerisch.
Der Buntspecht kommt sowohl in Nadel-, als auch in Laub- und Mischwäldern vor. Als Kulturfolger ist er in städtischen Parks oder ähnlichen weitläufigen Flächen anzutreffen. Brutmöglichkeiten und ausreichend Nahrung sind für den Buntspecht ausschlaggebend. In reinen Fichtenbeständen, reinen Nadelwäldern allgemein, trifft man den Buntspecht seltener an.
Die Hauptnahrungsquelle des Buntspecht sind Insekten und deren Larven, die er mit seinem Schnabel unter Borke von Bäumen freilegt. Bei Frost ernährt er sich von Beeren, Nüssen und Baumsamen. Auch kleinere Vögel verschmäht er nicht als Beute. Zur Brutzeit können auch Jungvögel kleinerer Vogelarten auf dem Speiseplan stehen. Er ist, wie Marder, Waschbär und Eichhörnchen, ein gefürchteter Nesträuber.
Die Bruthöhle zimmert sich der Buntspecht selbst. Weichholz und morsche, kranke Bäume bevorzugt er zum Zimmern der Höhle. Der Buntspecht ist dafür bekannt, dass er an mehreren Höhlen gleichzeitig arbeitet, bevor er sich für dann eine Bruthöhle entscheidet. Die Gelege der Buntspechte können bis zu sieben Eier zählen. Die Eier sind weiß gefärbt. Maximal 14 Tage werden sie bebrütet, dann schlüpfen die Jungspechte.
Die Jungen der Buntspechte wachsen erstaunlich schnell heran. Dass liegt an der eiweißreichen Ernährung der Jungspechte. Während der Brutzeit sammelt der Buntspecht wirklich alles als Nahrung verwertbare, um seine Jungen ausreichend zu ernähren.
Der Buntspecht kommt nahezu im gesamten Nadel- und Laubwaldgürtel Europas vor. Außerhalb von Europa trifft man den Buntspecht im östlichen und westlichen Asien an. Auch im nordwestlichen Afrika, der anatolischen Halbinsel, im Kaukasusgebiet sowie im Iran gibt es den Buntspecht. Der Buntspecht ist kein Zugvogel. In der kalten Winterzeit verbleiben die Spechte in ihrem heimischen Habitat.
Beim Buntspecht gibt es zum Teil größere individuelle Unterschiede in der Färbung der Federn, je nach Verbreitungsgebiet. Im Winter zur kalten Jahreszeit und bei Schnee ist der Buntspecht an heimischen Futterhäuschen öfters, fast zu oft zu sehen. Mit seiner Dominanz verdrängt er dort alle anderen "hungrigen" Kleinvögel.
Als Powerdrink nutzt der Buntspecht gerade im Frühjahr, wenn der Saftfluß der Bäume am höchsten ist, deren Saft als Nahrung. Man kennt das Phänomen der Ringelbäume. Dort werden spiralförmige Bahnen um den Baumstamm herum freigelegt, um an das fließenden Baumharz zu gelangen. Das Harz lockt Insekten an. Die bleiben daran kleben, und werden vom Buntspecht verspeist.
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